DKW 3=6 Monza Coupé

Coupé, 2+2-sitzig

Der DKW Monza basierte auf dem leicht modifizierten Fahrgestell des 1955 vorgestellten „Großen DKW 3=6“. Die Fiberglaskarosserie hatten die DKW Sportfahrer Ahrens und A. W. Mantzel bei Dannenhauer und Stauss in Stuttgart in Auftrag gegeben. Dort wurden etwa zehn Exemplare gebaut, die ersten noch auf dem verkürzten und schmäleren Fahrgestell des DKW F 91.

Im Dezember 1956 errangen Günther Ahrens, Roberto Barbay, Heinz Meier und Georg Theiler mit dem leicht modifizierten fünften Serienwagen in Monza Langstreckenrekorde für Serienfahrzeuge über 4.000 Meilen, 48 Stunden, 5.000 Meilen, 10.000 Kilometer und 72 Stunden, die dem zweisitzigen Coupé seinen Namen gaben. Die Auto Union kaufte den Rekordwagen zurück und schickte ihn auf Werbetournee.

Der Heidelberger DKW Händler Fritz Wenk nahm sich des Projekts an und ließ die Karosserie beim LKW-Aufbauhersteller Massholder in Heidelberg bauen. Nachdem dort die Produktion mehrfach ins Stocken geraten war, zogen die gesamten Fertigungsanlagen noch einmal um, diesmal nach Stuttgart.

In Stuttgart überarbeitete die Firma Robert Schenk Karosseriebau den Monza unter dem Gesichtspunkt einer Serienproduktion und stellte in der Folgezeit auch die größte Stückzahl her. Die von Schenk gebauten Monza waren an der kleinen Motorhaube, einem breiteren Heck, größeren Rad­ausschnitten und auf der B-Säule aufgesetzten tropfenförmigen Kiemen erkennbar.

1958 ging bei der Auto Union ein eigener Sportwagen, der AU 1000 SP, in Serie. Kurz darauf wurden Wenk die Lieferverträge für die Fahrgestelle gekündigt. Dem ehrgeizigen Projekt wurde, trotz voller Auftragsbücher, buchstäblich die Basis entzogen. Auf Kundenwunsch entstanden in Stuttgart bis 1960 noch einzelne Karosserien, die auf vom Kunden angelieferte Fahrgestelle aufgesetzt wurden, dann endete das „Kunststoff-Zeitalter“ endgültig.

Exakte Stückzahlen sind nicht überliefert; im Höchstfall haben die drei Karosseriehersteller 230 Fahrzeuge gebaut.

Technische Daten

Baujahr
1958
Motor
Dreizylinder-Zweitaktmotor in Reihe
Hubraum
980 ccm
Antrieb
Frontantrieb
Kraftübertragung
4-Gang-Schaltgetriebe mit Freilauf
Leistung
44 PS bei 4.500 U/min
Höchstgeschwindigkeit
ca. 135 km/h
Abmessungen
Länge 4.090 mm
Breite 1.710 mm
Höhe 1.350 mm
Radstand 2.350 mm
Leergewicht
810 kg
Gesamtproduktion
ca. 230
Bauzeit
1956 – 1958
Verbrauch
9,5 Liter/100 km
Preis
10.500 DM

DKW 3=6 Monza – Das Design

Bei der „Schenk-Karosserie“ ist der Kühllufteinlass fest mit der Karosserie verbunden und nicht mehr Bestandteil der Motorhaube. Die Radausschnitte wurden nach wie vor von Hand ausgesägt; mit ein Grund, weshalb kein Monza dem anderen glich. Die bisher in der B-Säule integrierte Mulde für die Zwangsentlüftung wich beim Schenk-Aufbau einer ebenen Fläche mit zwei tropfenförmigen Zierelementen.

Selbstbewusst blitzten von nun an oberhalb des Kühllufteinlasses fünf aufgesetzte Metallbuchstaben: MONZA. Insgesamt führten die Veränderungen zu einer im Gegensatz zu den ersten Modellen harmonischeren und professionelleren Ausstrahlung des Sportwagens. Trotz einer eher konservativen Grundhaltung im Design – inzwischen wichen die rundlichen Formen, die immer noch der Stromlinie verhaftet waren, einem Trend zu geradlinigeren Auffassungen und dem sogenannten „Doppeltrapez“ – hatte der Monza das gewisse Etwas. Die stark gewölbten Scheiben, insbesondere die Panorama-Heckscheibe mit den nach hinten geneigten B-Säulen, sowie die Kurvenverläufe der Seitenlinie mit dem niedrigen, abfallenden Heck kennzeichnen ihn als typischen Sportwagen der 50er Jahre. Trotzdem kann dem Design eine gewisse Zeitlosigkeit nicht abgesprochen werden.

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